Wenn ein Zahn nicht mehr zu retten ist, muss ein Ersatz her. Zahnimplantate sind eine moderne Form von Zahnersatz und werden häufig nach dem Verlust einzelner oder mehrerer Zähne eingesetzt. Dabei wird eine künstliche Zahnwurzel – das eigentliche Implantat – im Kieferknochen verankert. Der endgültige Zahnersatz in Form einer Brücke, Prothese oder Krone kann darauf befestigt werden. Doch für wen sind Zahnimplantate geeignet? Wie läuft eine Implantatbehandlung eigentlich ab und wie hoch sind die Kosten dafür? Die wichtigsten Fragen und Antworten gibt es hier im Überblick.
Zahnimplantate bestehen meist aus hochreinem Titan oder Zirkoniumoxid-Keramik. Diese Materialien sind gewebeverträglich, werden vom Körper gut angenommen und erzeugen keine Allergien.
Leider sind Zahnimplantate nicht bei jedem möglich. Schwere Allgemeinerkrankungen wie Herz- oder Knochenerkrankungen, Stoffwechselstörungen oder Blutungsneigung können zum Beispiel gegen ein Zahnimplantat sprechen. Auch fortgeschrittene Krebsleiden, psychiatrische Erkrankungen oder Drogenabhängigkeiten können Ausschlusskriterien für eine Zahnimplantation sein. Ebenso wie die Einnahme bestimmter Medikamente, wie beispielsweise Kortison. Bei Heranwachsenden werden in der Regel keine Zahnimplantate gesetzt.
Ein Zahnimplantat wird in der Regel unter örtlicher Betäubung, teilweise unter Vollnarkose, von einem chirurgisch erfahrenen Zahnarzt, Oralchirurgen oder von Fachzahnärzten für Mund,- Kiefer- und Gesichtschirurgie in den Kieferknochen eingesetzt. Die Behandlungsdauer beträgt pro Implantat circa 20 bis 30 Minuten.
Die Einheilung des Zahnimplantats dauert zwischen zwei und sechs Monaten. Wenn dem Eingriff ein Knochenaufbau voranging, kann sich die Einheilung bis zu neun Monate lang hinziehen. Seinem geregelten Tagesablauf kann man aber bereits am Folgetag der Zahnimplantation nachgehen. In der Regel treten am ersten Tag leichte Schmerzen auf, die aber mit einer geringen Dosis Schmerzmittel und Kühlen schnell behoben werden können.
Eine Zahnimplantation gilt als ein wenig risikoreicher chirurgischer Eingriff. Dennoch bringt sie wie jede Operation gewisse Risiken mit sich. So kann es während der Behandlung zu Blutungen und Schwellungen kommen. Verletzungen von Nerven oder Zähnen sind zwar selten, aber möglich.
Zahnimplantate halten ein Leben lang – wenn man sie richtig pflegt. Dazu zählt die regelmäßige, besonders sorgfältige Reinigung der Zähne mit der Zahnbürste sowie ein- bis zweimal jährlich eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt. Auch eine gewissenhafte Pflege der Zahnzwischenräume ist bei Implantaten Pflicht. Ansonsten können Bakterien zwischen Zahnfleisch und Implantat eindringen und zu einer Entzündung führen.
Die Kosten für Zahnimplantate hängen von verschiedenen Faktoren ab – unter anderem vom Material, Art und Umfang des Eingriffs und von der zahntechnischen Leistung. Ist vor der Implantation ein Knochenaufbau erforderlich, sind die Kosten deutlich höher. Grundsätzlich stellt eine Zahnimplantation eine reine Privatleistung dar. Das bedeutet, dass die gesetzlichen Krankenkassen nur in Ausnahmefällen, etwa bei Fehlbildungen oder Zahnproblemen durch schwere Grunderkrankungen, die Kosten der Behandlung übernehmen. Es kann sich also lohnen, eine entsprechende Zahnzusatzversicherung abzuschließen. Für den implantatgetragenen Zahnersatz, wie beispielsweise die Krone, die auf dem Implantat befestigt wird, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen seit 2005 einen Festzuschuss. Patienten, die privat versichert sind, erhalten je nach Versicherungstarif Erstattungen von ihrer Krankenkasse.
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